Vor eng besetzter Kulisse referierte Rudi Doil bei der SPD-AG 60 plus über Sprachveränderungen, die jede(r) selbst erlebt. Seine Anmerkungen fanden großen Anklang, weil sie mit entsprechenden Bildern und Bewertungen gespickt zum Schmunzeln und Weiterdenken anregten. Ob nun immer wieder gern gemachte Fehler wie der Verlust des Genitivs oder selbstverständliche Redewendungen im strengen Wortsinne absurd sind, immer fand Doil bei den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern zustimmendes Kopfnicken und offenes Gelächter. „Wie kann ein neues Jahr froh sein?“ oder „Wo wohnen denn die Ostwestfalen genau?“ – „Wie viel Windrichtungen kennt der Wetterdienst mit seinen oft genannten `Westlichen Richtungen`?“ Sichtlich vergnügt ließ sich die Besucherschar auf solche, selten bedachten, Fragen ein. Bei allem Vergnügen wurde jedoch Doils Anliegen, ernsthafte Kritik an Marotten und unsäglichem Sprachgebaren zu üben, klar herausgestellt. Dies verdeutlichte er besonders an Friseurgeschäftsnamen, von denen er eine stattliche Reihe fotografiert hat. Sie reichen vom Aufruf zum Meuchelmord („cut and finish“) bis zur Gotteslästerung („Hairgott“). Mittels der bildreichen Unterstützung seiner Darlegungen folgte das Auditorium dem Redner gern aufmerksam über 90 Minuten.