Das für das laufende Jahr geplante Programm von Erkundungen und Unternehmungen ist aus bekannten Gründen längst passé. Um aber die Aktivitäten der AG 60 plus Oerlinghausen nicht ganz untergehen zu lassen, lud der Vorsitzende Bruno-Heinz Weber zu einer Betriebsbesichtigung bei der Kläranlage Nord ein.
Im Wesentlichen nimmt diese Kläranlage die Abwässer aus der Kernstadt auf. Der größte Teil des Mischwassers von Oberflächen und Haushalten und Gebäuden gelangt durch Eigengefälle der Rohrleitungen zum Klärwerk. Die Abwasserreinigung erfolgt hier in drei Reinigungsstufen. Wie der Stellvertretende Leiter des Wasserwerks Achim Düsterwald erklärte, werden mit einer mechanischen Reinigung Sande und Fette abgeschieden. Danach fließt das Schmutzwasser in das große Ringbecken. Dieses hat einen äußeren und einen inneren Ring. Im großen, äußeren Ring, dem sogenannten Belebungsbecken, herrschen Millionen nützlicher Bakterien und „verspeisen“ den größten Teil der Schmutzanteile. Daraus fließt das Wasser in den inneren Ring, wo es nach Abscheidung der Bakterien einem chemischen Prozess gemäß der europäischen Verordnungen unterzogen wird. Mithilfe dieser biodynamischen Drei-Stufen-Reinigung gelingt es, das Wasser so zu klären, dass es als Klarwasser in den Schönungsteich und von dort weiter in den Menkhauser Bach abgeführt werden kann. „Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wo unser Abwasser bleibt“, meinte eine Teilnehmerin und fand vielfältige Zustimmung.
Und so zeigte sich die 16-köpfige Besuchergruppe recht beeindruckt von der verantwortlichen Sorgfalt und Einsatzfreude der Wasserwerker, um Jahr für Jahr ohne Unterbrechung für eine verlässliche Abwasserreinigung zu sorgen.